Das Wort des Ugarit Kulturzentrums
Vor sieben Jahren begannen Demonstrationen in den meisten syrischen Städten und Dörfern, in denen Freiheit und Würde gefordert wurden. Jedoch das tyrannische Regime konfrontierte vor den Augen der ganzen Welt das unbewaffnete Volk mit allen Arten von Gewalt, wie Verhaftungen, Folter und Mord. Und doch hat die internationale Gemeinschaft keine praktischen Schritte unternommen, um den Verbrechen des Regimes Einhalt zu gebieten. Dies führte schließlich dazu, dass sich Syrien von einem Land, das eine friedliche Revolution erlebte mit dem Ziel der Überwindung der Diktatur in einen regionalen und internationalen Kriegsschauplatz verwandelt hat. Resultat waren Hunderttausende Opfer, darunter Todesopfer, Inhaftierte und Verschwundene, außerdem die Zerstörung von Städten, Dörfern und Häusern (es wurden etwa 3 Millionen Häuser zerstört) sowie das Erzwingen der Auswanderung der Bevölkerung, entweder innerhalb des Landes oder ins nähere oder fernere Exil, so dass wir heute sagen können, dass etwa die Hälfte der syrischen Bevölkerung (mehr als zehn Millionen Menschen) zu den Auswanderern und Asylsuchenden gehört. Zweifellos ist die Ankunft eines Flüchtlings in einem Land wie Deutschland (dem wir mit großem Dank begegnen, ebenso wie seiner freundlichen Bevölkerung, die Hunderttausende Syrer aufgenommen hat) und sein sich einstellendes Gefühl von Sicherheit, die Aufenthaltserlaubnis, der Familiennachzug, der Spracherwerb, das Finden einer angemessenen Arbeit, all dies hat seinen eigenen Wert. Und doch findet der Flüchtling nach all diesem, dass er sich in diesem neuen Leben erst einmal zurechtfinden muss, das Gefühl von Fremde abschütteln und zur Ruhe kommen muss. Diese Dinge sind genauso wichtig wie die vorher genannten. Hier beginnt die Suche nach Antworten auf Fragen der Identität, der Zugehörigkeit, der Heimat, der Bürgerschaft, der Zeit und des Ortes.Und während einige sich innerlich verschließen, der Vergangenheit nachweinen und ein Außenseiterleben führen, treibt es andere in genau die andere Richtung und er beginnt, sich von seiner eigenen Geschichte, Kultur und Identität abzulösen. Nun gibt es wieder andere, und wir gehören dazu, die der Ansicht sind, dass wir an der eigenen Identität und an dem Positiven in unserer eigenen Kultur, Geschichte und in unseren Werten, festhalten und uns gleichzeitig gegenüber der neuen Gesellschaft öffnen und uns aktiv integrieren können. Denn wie Goethe sagte: „Der Mensch kennt nur sich selbst, insofern er die Welt kennt.“ Wenn wir uns selbst kennen und auch andere kennen, begreifen wir, dass „das Ganze das Unwahre ist“, wie der Philosoph Adorno sagte. Ja, jede Kultur hat eine eigene Identität, durch die sie sich auszeichnet. Das bedeutet aber nicht, dass es nicht Faktoren gibt, die alle Kulturen gemeinsam haben. Jede Kultur hat auch Spuren anderer Kulturen ebenso wie jede Identität Spuren anderer Identitäten enthält. Daher ist die Reinheit einer Kultur – wenn dieser Begriff überhaupt anwendbar ist – eine reine Behauptung, die keine Entsprechung in der Wirklichkeit hat.
In diesem Kontext und inspiriert vom Denker Edward Said, schrieb der Dichter Mahmoud Darwisch:
Der Osten ist nicht ganz Osten
der Westen nicht ganz Westen
denn Identitäten sind offen für Vielfalt
Die Integration in die neue Gesellschaft eine große Herausforderung, nicht nur für die Flüchtlinge, sondern für die ganze Gesellschaft, seien sie Einheimische oder neu Angekommene. Auch die Organisationen, die Parteien und die Regierung gehören dazu. Denn der erfolgreiche Integrationsprozess baut auf den Prinzipien der Teilhabe und der Interaktion aller Beteiligten auf. Insofern kann man sagen, dass die Existenz arabischer Kulturzentren, insbesondere solche, die sich den Zeugnissen der Moderne und der Aufklärung verpflichtet fühlen, von großer Bedeutung ist. Und wenn die Zahl Arabischstämmiger noch steigt, werden Räume für Aktivitäten, Kreativität und Dialog umso nötiger. Natürlich müssen diese Zentren Teil der allgemeinen Kulturszene in Deutschland werden und die Rolle annehmen, zu gegenseitiger Öffnung und Interaktion zu ermutigen. Wir sind zur Hoffnung verurteilt. Was heute geschieht, kann nicht das Ende der Geschichte sein, um den Dramatiker Saadallah Wannous zu zitieren. Außerdem gibt es – wie der Dichter Mahmoud Darwisch sagt – immer etwas auf dieser Erde , wofür sich zu leben lohnt. Mit diesen Worten geben wir hier und jetzt die Gründung des Ugarit-Kulturzentrums bekannt.
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