Das Festhalten an der eigenen Identität und an dem Positiven in unserer eigenen Kultur, Geschichte und in unseren Werten, und uns gleichzeitig gegenüber der neuen Gesellschaft öffnen und uns aktiv integrieren können. Denn wie Goethe sagte: „Der Mensch kennt nur sich selbst, insofern er die Welt kennt.“ Wenn wir uns selbst kennen und auch andere kennen, begreifen wir, dass „das Ganze das Unwahre ist“, wie der Philosoph Adorno sagte. Ja, jede Kultur hat eine eigene Identität, durch die sie sich auszeichnet. Das bedeutet aber nicht, dass es nicht Faktoren gibt, die alle Kulturen gemeinsam haben. Jede Kultur hat auch Spuren anderer Kulturen ebenso wie jede Identität Spuren anderer Identitäten enthält. Daher ist die Reinheit einer Kultur – wenn dieser Begriff überhaupt anwendbar ist – eine reine Behauptung, die keine Entsprechung in der Wirklichkeit hat.
In diesem Kontext und inspiriert vom Denker Edward Said, schrieb der Dichter Mahmoud Darwisch:
Der Osten ist nicht ganz Osten
der Westen nicht ganz Westen
denn Identitäten sind offen für Vielfalt